Paarberatung

Regensburg

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Beziehungsberatung

Interview zum Thema Paarberatung

Herr Ober, wie würden Sie das typische Paar beschreiben, das zu Ihnen kommt? Die meisten Paare sind zwischen 30 und 55 Jahre alt und haben gemeinsame Kinder, d.h. sie haben hohe Trennungshürden. Mit gemeinsamen Kindern ist eine Trennung für alle Beteiligten sehr schmerzhaft. Eltern bleiben ein Leben lang über die Kinder miteinander verbunden, ob sie das wollen oder nicht. Mit welchen Problemen kommen die Paare zu Ihnen? Die häufigsten Probleme, die mir geschildert werden, sind: Beide berichten von eskalierenden Konfliktgesprächen, die zu keinem Ergebnis führen. Sie schildert, er sei nicht oder kaum zu Gesprächen bereit. Sie fühlt sich in der Kindererziehung allein gelassen. Sie beklagt, er lebe nur für seinen Beruf und die Familie kommt zu kurz. Sie hat das Gefühl, sie bekomme kaum Anerkennung für Familienarbeit Sie vermisst Zärtlichkeiten. Er hat das Gefühl, egal was er tut sie ist immer unzufrieden. Er will öfter Sex als sie, und das stresst sie. Sie ist mit der Qualität nicht zufrieden und das stresst ihn. Wer initiiert die Beratung? Ca. 80% der Beratungsanfragen kommen von Frauen, häufig mit dem Inhalt: „Mein Mann ist seit der Geburt der Kinder so schwierig geworden.“ Ca. 20% der Anfragen kommen von Männern, häufig mit dem Inhalt: „Ich befürchte meine Frau will mich verlassen.“ Mit welchen Erwartungen kommen die Paare zum ersten Termin ? Sie erwartet meistens, dass ich ihn "repariere". Er soll einsehen, dass er sich ändern muss, denn er ist der Grund, warum die Beziehung nicht harmonisch ist. Er befürchtet oft, die Rolle des Angeklagten zu bekommen und stellt sich gedanklich schon auf Verteidigung ein. Wie funktioniert Paarberatung? Mit einer Vielzahl an Methoden unterstütze ich das Paar, selbst Lösungen für ihre Probleme zu entwickeln. Natürlich gibt es auch Anregungen und Ideen, die sich bei vielen Paaren als belebend und harmonisierend erwiesen haben. Ein weiterer Baustein der Beratung ist das Kommunikationstraining. Hier übe ich mit den Paaren zum Teil vorgegebene Kommunikationsregeln ein. Eine Methode möchte ich noch hervorheben, weil sie sehr wirkungsvoll ist, es ist die Entwicklung von möglichst konkreten Beziehungszielen. Durch diese klare, und für beide attraktive, Zukunftsvision werden sie motiviert auf ihr Ziel hin zu arbeiten. Eigentlich ist der Begriff Paarberater irreführend, Paartrainer wäre passender. Ich stelle mir Paarberatung sehr ernst, sorgen- und tränenreich vor. Ist meine Vorstellung richtig? Eine Beratung, wie ich sie praktiziere, ist ein intensives Arbeiten an Lösungen für die Zukunft des Paares. Wichtig ist, dass die Paare sehr schnell Erfolgserlebnisse erreichen, nur dann haben sie auch Freude an der Paarberatung und es wird zunehmend gelöster und heiterer in den Beratungsstunden. Ein Zurückblicken in die Vergangenheit und Erörtern der Frage, wer hat wen, wann gekränkt oder verletzt, würde dem Paar nicht weiterhelfen. Gibt es eine besondere Fähigkeit oder eine Eigenschaft glücklicher Paare? Ja, Studien zu diesem Thema belegen eindeutig, das Gelingen einer Beziehung hängt ganz entscheidend von den kommunikativen Fähigkeiten des Paares ab. Konkret heißt dies, diese Paare können konstruktiv Streiten. Es gelingt ihnen unterschiedliche Bedürfnisse und Sichtweisen darzulegen und anschließend zu einem Konsens zu finden oder zumindest einem Kompromiss zu erreichen. Das Positive an diesem Forschungsergebnis ist: Konstruktiv streiten lässt sich erlernen! Kann ein erfülltes Sexualleben vor einem Seitensprung schützen? Eine Studie der Universität Göttingen zeigt, dass die meisten Seitensprünge nicht beliebig geschehen. Vielmehr entscheiden sich 79 Prozent der untreuen Männer und 85 Prozent der untreuen Frauen für den Seitensprung aufgrund ihrer sexuellen Unzufriedenheit in der eigenen Partnerschaft. Der Anteil der sexuell Zufriedenen, die einen Seitensprung hatten, war dagegen gering. Das mit einem Seitensprung verbundene Leid - sowohl für Betrogene wie auch für Untreue - könnten viele sich selbst und ihren Partnern also ersparen, wenn sie der sexuellen Seite ihrer Beziehung frühzeitig mehr Beachtung schenken würden. Kann Mann oder Frau auch alleine zu Ihnen kommen? Ja, besonders Frauen nutzen die Möglichkeit, sich bei einem männlichen Paarberater Anregungen für eine Verbesserung ihrer Beziehung zu holen. Können Sie als Mann den Frauen in der Beratung gerecht werden? Es wäre vermessen, wenn ich behaupten würde, ich könnte mich in Männer und Frauen gleichermaßen einfühlen. Aber viele Frauen berichten mir, es sei ihrem Mann viel leichter gefallen zu einem männlichen Berater zu gehen. Frauen berichten mir auch, dass es mir als männlichen Berater gut gelingt ihren Mann zu motivieren sich zu öffnen, und davon profitieren beide. Wie schätzen Sie die Erfolgsquote ein? Ich rufe die Paare zwei Jahre nach dem Abschluss der Beratung an und bitte sie um eine Einschätzung bezüglich des Beratungserfolges: 70% geben an, sie haben sich in der Paarberatung eine anhaltende Besserung ihres Beziehungslebens erarbeitet. 20% geben an, sie denken, eine Auffrischung würde ihnen gut tun. 10% geben an, sie sind in die alten Konfliktrituale zurückgefallen. Wie viele Termine benötigen die Paare im Schnitt? Die meisten Paare benötigen 5-10 Termine, um ihr persönliches Beziehungsziel zu erreichen. Vielen Dank für das Interview Herr Ober